Es hört sich im ersten Moment für den Einen oder Andern nett an, wenn von einer Einbahnstraßenführung, einem City-Ring oder ähnliches für die Hennefer Innenstadt gesprochen wird. Allerdings muss man, wenn man eine verantwortungsvolle Politik für Alle machen will, alle Aspekte, positive wie negative betrachten.

Da die Frankfurter Straße eine Landstraße ist, ist der Landesbetrieb Straßenbau für diese zuständig und nicht die Stadt Hennef. Zudem müsste die Straße für eine vernünftige Nutzung komplett umgebaut werden. Der Landesbetrieb wird diese Kosten auskunftsgemäß nicht übernehmen. Die Kosten des Umbaus müssten nach den Regelungen des kommunalen Abgabengesetzes (KAG) in großen Teilen von den Anwohner und somit in Teilen auch von den Einzelhändlern tragen werden. Wir sprechen hier vermutlich von einem siebenstelligen Betrag. Viele Einzelhändler fürchten dann um Ihre Existenz. Dies darf nicht unbeachtet bleiben.

Zudem wird der Verkehr in der Mozart-, der Bahnhofs- und der Alten Ladestraße extrem zunehmen. Gerade im Bereich des Busbahnhofes und des Bahnhofes wird dies ggf. für die Fußgänger schwieriger werden. Auch diese Straßen sind für einen möglichen Ringverkehr nicht geeignet und müssten umgebaut werden.

Es ist zu bedenken, dass es in der Innenstadt nur zwei Straßen in Ost-West-Richtung gibt. Wenn diese beiden Straßenachsen für einen Ringverkehr genutzt würden, würde bei jeder Störung das Chaos ausbrechen, da es keine verkehrlichen Alternativen mehr gibt. Abgesehen davon können die Busse beispielsweise an der Kreuzung Alte Ladestraße/Frankfurter Straße nicht Richtung Hennef-Warth abbiegen, da der Straßenquerschnitt dieses nicht zulässt. Hierzu liegen Stellungnahmen von Fachbüros vor.

Und als letztes ist festzuhalten, dass bereits ein Verkehrsplanungsbüro auf Basis von Verkehrssimulationen bei unterschiedlichsten Verkehrsdichten eine solche Einbahnstraßenregelung untersucht hat. Dieses Büro hat dringend davon abgeraten. Eine Einbahnstraßenvariante ist verkehrlich nicht darstellbar. Auch eine solche fachliche Untersuchung kann nicht einfach ignoriert werden.

Wir haben hier nur einige wenige Punkte aufgeführt, da solche problematischen Fragen von den anderen Fraktionen seltsamerweise nie genannt werden.

Es bleibt aber festzuhalten, dass gerade für die Radfahrer die Situation auf der Frankfurter Straße schwierig ist. Dieses muss fachlich untersucht werden, ohne reflexartig auf eine Einbahnstraßenregelung zu springen. Dafür wurde auf Antrag der CDU Mittel in den Haushalt eingestellt, da wir hier einen Handlungsbedarf sehen.