Die CDU Hennef konnte den CDU-Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden Vorsitzenden des Parlamentarischen Kontrollgremiums Roderich Kiesewetter für einen Gesprächs- und Informationsabend im Hennefer Kurhäuschen unter der Moderation von Regierungspräsident a. D. Hans-Peter Lindlar zum Thema „Deutschland in Zeiten des Krieges – Auswirkungen, Herausforderungen, Zukunft“ gewinnen.
Kiesewetter hielt zunächst einen fesselnden Vortrag über die aktuelle militärische und zivile Situation in der Ukraine, beleuchtete den Kriegsführer Russland, gab eine Einschätzung zur Rolle Chinas und der Zukunft Taiwans und stellte mögliche Szenarien zum Ausgang des Kriegs in der Ukraine und des daraus folgenden Umgangs der westlichen Staaten mit Russland vor.
Im Anschluss konnten alle Interessierten ihre Fragen an Kiesewetter, der auch Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und im Gemeinsamen Ausschuss des Bundestags ist, stellen.
Kiesewetter stellte dar, wie dramatisch die Lage insbesondere der Zivilbevölkerung, wie die aktuelle Lage des russischen Militärs in den umkämpften Gebieten in der Ukraine ist.
Ohne Details zu nennen machte Kiesewetter deutlich, dass es im Zuge der Kriegshandlungen seit Ende Februar 2022 zu schwerwiegenden und grausamen Kriegsverbrechen zum Nachteil der ukrainischen Bevölkerung durch die russischen Besatzer gekommen ist.
Er berichtete auch von seiner gemeinsamen Reise mit dem CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz nach Kiew im

Sommer und von seinem dortigen Treffen mit dem ukrainischen Staatspräsident Selenskyj. Ungefähr eine Stunde habe das persönliche Treffen damals gedauert und er habe den Eindruck, dass Selenskyj „den Laden dort vor Ort zusammenhalte“, so Kiesewetter.
Es sei wichtig, dass sich Selenskyj als ukrainischer Staatspräsident halte. Anderenfalls würde die alte ukrainische Geldelite mit wohl zweifelhaften Motiven zurückkehren und die Zukunft der Ukraine sei auch dann ungewiss.
Kiesewetter stellte auch die dramatischen Folgen heraus, wenn die deutsche Bundesregierung und allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz weiterhin nur mit großer Zögerlichkeit Waffen an die Ukraine liefere bzw. über Dritte liefern lasse und bestimmte Waffen wie Marder, Fuchs oder Leopard weiterhin gar nicht liefere.
Ohne die aktuell wesentlich großzügigeren Waffenlieferungen seitens der US-Amerikaner würde die Verteidigung der Ukraine überhaupt nicht funktionieren.
Zu Recht habe sich Polen beleidigt gezeigt, als Deutschland zuletzt äußerte, im Ringtausch zwanzig Leopard-2-Panzer liefern zu wollen. Die Anfrage der Polen an Deutschland auf einen Ringtausch stammte bereits aus April 2022 und bezog sich tatsächlich auf eine deutlich dreistellige Zahl von großen Waffen. Diese Anfrage wurde jedoch erst im Juni 2022 seitens der Bundesregierung überhaupt beantwortet und dann auch nur in genannter, völlig abgespeckter Zahl.
„Das Ziel muss sein, dass die Ukraine den Krieg gewinnt, Russland sich vollkommen zurückzieht und für die Schäden aufkommt.“, so Kiesewetter.
Dazu benötige das Land Waffenlieferungen im großen Stil auch von Deutschland, stellte Oberst a. D. Kiesewetter klar.