Die Kosten der Bestattung auf den zwölf städtischen Friedhöfen waren Anlass für die CDU am 30.10.2019 ein Friedhofsgutachten zur Verbesserung der Situation in Hennef zu beantragen. Das erste Zwischenergebnis der zuständigen Grünflächenkommission wurde nun im Umweltausschuss vorgestellt.

Die Ruhezeiten von Urnen werden auf 15 Jahre für alle angebotenen Grabarten verkürzt. Die Urnenwahlgrabstätte wurde als Beispiel von 3.490 Euro auf 2.291 Euro reduziert, was einer Preissenkung von rund 1.199 Euro entspricht. Bei der Grabbereitung der Erdbestattung fand eine Kostenreduzierung von 1.380 Euro auf 604 € Euro statt, also um 776 Euro. Die Grabbereitung für eine Urnenbeisetzung wird ebenfalls um 167 Euro billiger.

Für die zuständige Grünflächenkommission stellte die CDU-Hennef fünf Personen auf, die sich mit dem Thema Friedhöfe bestens auskennen: Dirk Busse, Bestattungsunternehmer, Max Heller, Steinmetzmeister, Peter Auerbach, Gärtnermeister und Markus Kania als Haushaltsexperte und Peter Ehrenberg, umweltpolitischer Sprecher der CDU.

„Wir haben uns die Sache nicht leichtgemacht und haben bei der Besichtigung aller Friedhöfe der Stadt neue Ideen und Konzepte eingebracht“, so Dirk Busse, der durch seinen Beruf tagtäglich mit den Menschen und ihren Fragen und Problemen rund um Bestattungen zu tun hat.

„Jeder Hennefer Bürger muss es sich leisten können, in Hennef auch seine letzte Ruhe zu finden. Außerdem hat sich die CDU zum Ziel gesetzt, auch die kleinen, nicht zu stark frequentierten Friedhöfe, zu erhalten“, so Markus Kania. „Es galt außerdem zu verhindern, dass weiterhin Hennefer aus Kostengründen außerhalb unserer Stadt und entfernt von ihrem sozialen Umfeld beerdigt werden müssen.“

Auch Gärtnermeister Peter Auerbach hat seine Berufserfahrung eingebracht und bei den Ortsterminen auf den Friedhöfen Vorschläge unterbreitet, wie man den Kostentreiber „Grünpflege“ durch den Baubetriebshof reduzieren könnte, ohne dass sich die Bürger über Verwahrlosung beschweren müssen.

Von der Kämmerei wurde eine neue Friedhofsgebührenkalkulation und eine neue Gebührenordnung vorbereitet. Hierdurch können die Gebühren für die Hennefer Bürgerinnen und Bürger deutlich gesenkt werden können.

Auch werden mit der Gültigkeit der neuen Satzung zu Jahresbeginn Samstags-Beisetzungen gegen geringen Aufpreis angeboten. Dieser Wunsch wurde immer wieder aus der Bevölkerung geäußert.

„Das ist nur der erste Aufschlag“, so der umweltpolitische Sprecher der CDU, Peter Ehrenberg. „Wir verlangen, dass das Thema ‚Friedhof‘ fester Tagesordnungspunkt bei jeder kommenden Grünflachenkommission bleibt, bis wir am Ziel angekommen sind.“

„Das Ratsbündnis aus CDU, FDP und ‚Die Unabhängigen‘ ist sich einig, dass die Kosten noch weiter reduziert werden können und vor allen auch müssen. Wesentlicher Ansatz muss es jetzt sein, die Leistungen des Baubetriebshofes auf den Friedhöfen zu erfassen. Gleichzeitig ist die ‚Bewirtschaftung‘ der Friedhöfe so auszurichten, dass möglichst geringe Flächen genutzt und die Wege pflegearm gestaltet werden. Auch andere Grabformen und eine naturnahe Gestaltung von Teilen der Friedhöfe sind noch nicht zu Ende diskutiert und einer Entscheidung zugeführt worden.“, ergänzt Max Heller.

Sehr erstaunt ist Peter Ehrenberg allerdings über die Einbringungsrede des Bürgermeisters zum Haushalt 2023 bei der Ratssitzung am 29.09.2022.

„Wie kann der Bürgermeister eine Friedhofsgebührenreduzierung werbeträchtig präsentieren, wenn diese weder im Umweltausschuss beraten, geschweige denn durch den Rat verabschiedet wurde? Ohne den CDU-Antrag und die gute Arbeit der Kämmerei würde es diese Reduzierung gar nicht geben. Wir hätten im Umweltausschuss am 20.10. wohl eher die nächste Gebührenerhöhung -wie die Jahre zuvor- vom Umweltamt vorgelegt bekommen“, erklärt Peter Ehrenberg.

„Das die SPD auch letzte Woche schon mit nicht verabschiedeten Beschlüssen an die Öffentlichkeit geht, hat uns stark verwundert. Hatte man doch vor Beginn der Arbeit der Kommission eine eindeutige Vereinbarung getroffen, das Bestattungswesen nicht zum Politikum zu machen, sondern gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Vor diesem Hintergrund haben sich alle anderen Fraktionen mit Veröffentlichungen zurückgehalten und Ihre Vorschläge ausschließlich in die Kommission eingebracht. Gleiches hätten wir uns von der SPD gewünscht, die nunmehr vorschnell die gemeinsamen Ergebnisse für sich proklamieren möchte“ so Ralf Offergeld, CDU-Fraktionsvorsitzender.