Mehr als 200 Gäste konnte der Hennefer CDU-Vorsitzende Thomas Wallau zum 2. Hennefer Stadiongespräch im vollbesetzten Stadion des FC Hennef 05 begrüßen. Mit Friedrich Merz war es der Hennefpartei erneut gelungen, einen Spitzenpolitiker nach Hennef zu holen.

Friedrich Merz polarisiert und bewegt die Gemüter wie kein Zweiter – man ist begeisterter Anhänger oder erklärter Gegner. Die Rede ist von Friedrich Merz. Seit 1972 Mitglied der CDU ist der 66-jährige aus der Politik kaum mehr wegzudenken, bis 2009 war er fünfzehn Jahre lang Mitglied des Deutschen Bundestages. Er sei einer der hellsten Köpfe der deutschen Politik, sagte Thomas Wallau zur Begrüßung, und oft zu Gast in Hennef, allerdings bis dato nur privat. Das änderte sich mit dem 2. Stadiongespräch der CDU Hennef, das bereits für das vergangene Jahr anlässlich des 50-jährigen Jubiläumsjahres der „Hennefpartei“ geplant war und das sich als nunmehr 14. Fabrikgespräch in dieses informativ hochkarätige Veranstaltungsformat einreihen sollte.

In der Funktion des Moderators wie gewohnt Regierungspräsident a. D. Hans Peter Lindlar, der Friedrich Merz mit Fragen zur Bezahlbarkeit des Klimawandels, zur Sicherheit der Bürger, zu Themen wie „Die CDU als Volkspartei“ und dem Prozedere der Briefwahl mit Blick auf die USA konfrontierte. Zu Gast an diesem Abend war ebenfalls MdB Lisa Winkelmeier-Becker, die seit 2005 stets direkt gewählt wurde und mir der wir wir eine verlässliche und engagierte Abgeordnete haben, die auch in Zukunft unsere Anliegen nachhaltig in Berlin vertreten wird. Auch unser Landtagsabgeordneter Björn Franken war vor Ort. 

Mit aktuellen und brisanten Themen wie dem Klimawandel, der Lage in Afghanistan, der zukünftigen Europapolitik und nicht zuletzt dem Fördern der jungen Generation setze Friedrich Merz zunächst wesentliche Akzente und beeindruckte die mehr als 200 Gäste im Anton-Klein-Sportpark eloquent mit belastbaren Fakten und klaren Statements – die anstehende Bundestagswahl dabei immer im Blick. Und diese Wahl sei richtungsweisend und finde weltweit nach der US-Präsidentschaftswahl die größte Beachtung, so Merz. „Das ist die erste Bundestagswahl nach 1949 ohne einen sich wieder bewerbenden Amtsinhaber“, erklärte der gebürtige Nordrhein-Westfale, und sie falle in eine Zeit großer Herausforderungen. „Wir leben hier seit über 70 Jahren in Frieden, Freiheit und Wohlstand und dabei ist es nicht egal, wie ein Land geführt wird.“ Und gerade jetzt stünden wesentliche Grundentscheidungen an, die es auf verschiedensten Ebenen zu treffen gelte.

Wie den Klimawandel. Ihn zu leugnen, davor warnte Merz eindrücklich. „Wir haben ein wirkliches Problem“, so Merz und alles zu verbieten, sei dabei keine Lösung. „Dieses Land steigt zu viel aus. Wir müssen endlich mal wieder einsteigen“, sagte Merz und stellte klar, dass es sinnvoll sei, zunächst nachhaltige Alternativen zu finden, bevor andere abgestellt würden. Denn bezogen auf die Stromversorgung sei der Bedarf sowohl in der Industrie als auch in privaten Haushalten hoch und wird bei nicht ausreichender Versorgung mangels Alternativen aus dem Ausland exportiert. Sich seitens der Politik einseitig auf die Elektroenergie festzulegen, sei ebenso falsch, betonte der CDU-Politiker. Vielmehr sei es wichtig, jede Möglichkeit offen zu lassen. „Es ist die Stunde der Ingenieure. Lasst sie arbeiten.“ Wenn man politisch nichts ausschließe und verbiete, werde es in den kommenden Jahren in verschiedensten Bereichen Technologiesprünge geben, die heute noch unvorstellbar seien. „Wir stehen vor der größten Transformation, die es je gegeben hat und ich glaube, Innovation ist die Lösung“, so Merz.

Außenpolitisch umriss der 66-jährige klar, dass das Zeitalter der USA als Hüter des Weltfriedens zu Ende sei, die Europäer sich zukünftig selbst um die größer werdenden politischen Veränderungen in ihrer mittelbaren und unmittelbaren Umgebung kümmern müssten. Dabei sei es vor allem auch notwendig, europäische Interessen gegenüber China klar zu formulieren. Ebenfalls sei der islamistische Terrorismus eine Bedrohung, die uns noch lange beschäftigen werde, aus der Afghanistan-Politik gelte es, die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.

Für die kommende Bundestagswahl und seine Partei findet Merz klare Worte: „Wir werden Prioritäten setzen müssen. Wenn etwas geht, dann muss es für die junge Generation gehen; denn wir brauchen einen neuen Generationenvertrag! Wir werden öfter Nein als Ja sagen können, aber wir haben eine feste Vorstellung, wie es für die Bundesrepublik weitergehen soll“, betont Merz abschließend. „Meine Generation hat jetzt die Verantwortung, den späteren Generationen die gleichen Perspektiven bieten zu können, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten hatten!“