Am 27. Februar 2020 besuchte die Senioren Union Hennef mit 40 Personen das Arp Museum in Rolandseck, das aus dem historischen Bahnhof und einem modernen Bau besteht. Der Schwerpunkt der Fahrt lag dabei auf der Sonderausstellung “Die vier Elemente“. Sie widmet sich der Frage: Was hält Mensch und Welt zusammen.

Schon vor rund 900 Jahren sagte Hildegard von Bingen „Im Menschen sind Feuer, Luft, Wasser und Erde, und aus ihnen besteht er. Vom Feuer hat er die Wärme, von der Luft den Atem, vom Wasser das Blut und von der Erde den Körper.“ Damit wollte sie den Menschen verdeutlichen, wie eng Mensch, Umwelt, Leib und Seele in Verbindung stehen.

Die Ausstellung begibt sich zu dem Thema auf eine Spurensuche durch die Kunstgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart und fragt nach dem Gleichgewicht zwischen diesen Uressenzen. Das tagesaktuelle Krisenthema des Klimawandels wird im historischen Zusammenhang dargestellt. Den meisterhaften Kunstwerken der Sammlung Rau sind 20 preisgekrönte Fotografien internationaler Starfotografen gegenüber gestellt, auf denen Menschen gezeigt werden, die in extremen klimabedingten Verhältnissen weitab von unserer Wohlfühlzone leben.

Aber nicht nur der Besuch der Ausstellung lohnte sich sondern auch die gesamte Anlage des Museums fasziniert. Der dreigeschossige Neubau erinnert an eine moderne, weiße Rheinburg, aber nicht wehrhaft und abweisend sondern als offener und einladender Ort der Kunst. Der amerikanische Stararchitekt Richard Meier hat hier eine einzigartige Verbindung zwischen historischer und zeitgenössischer Architektur geschaffen. 2007 wurde der heutige Komplex des Arp Museums aus Alt- und Neubau eröffnet. Das klassizistische Bahnhofsgebäude von 1856 ist durch einen imponierenden Tunnel mit dem Ausstellungspavillon auf der anderen Seite der Gleise verbunden. Am Ende des Tunnels tritt man ins Licht. Die Decke ist verglast und bietet Ausblicke in den Himmel und die Landschaft. Die Öffnung nach außen ist eines der wesentlichen Merkmale von Richard Meiers Architektur. Durch große Glasfronten integriert er die Umgebung wie Landschaftsbilder in den Raumeindruck. Ein gläserner Aufzugsturm führt mitten durch den Hang nach oben, wo sich ein wunderbarerer Blick auf den Rhein und das Siebengebirge eröffnet.

Nach der Führung durch die Ausstellung und den Gebäudekomplex lockte das Restaurant im Festsaal des alten Bahnhofs zum Mittagessen, wobei die gewonnenen Eindrücke viel Gesprächsstoff bildeten.

Malu Krawutschke