Am 22. Juni bestieg unsere Gruppe bei schönstem Wetter und bester Laune den Bus, der uns nach Limburg bringen sollte. An der Busempfangsstation trafen wir die Stadtführerinnen, die unseren Rundgang durch die Altstadt begleiteten. Zunächst ging es entlang der Lahn an der alten Lahnbrücke mit dem Nepomuk vorbei, dann bogen wir in die malerische Altstadt ab. Sie ist geprägt von einer großen Anzahl vielfältiger Fachwerkhäuser, die vom Reichtum der Stiftsherren und Handelsleute sowie der Kunstfertigkeit der Handwerker zeugen. Schon im Mittelalter war Limburg von Bedeutung, lag es doch an der wichtigen Handelsstraße zwischen Köln und Frankfurt. Einen besonderen Aufschwung nahm die Stadt im 19. Jahrhundert als sie zum Bischofssitz erhoben wurde. Heute befinden sich in den wunderbar restaurierten Fachwerkbauten viele kleine originelle Geschäfte, die zum Bummeln in den engen Gassen einladen.
Nach dem Mittagessen in einem historischen Restaurant und einer ausgiebigen Pause war bei mittlerweile hohen Temperaturen der kurze, aber steile Anstieg zu dem mehr als 800 Jahre alten spätromanischen Dom St.Georg zu bewältigen.
Der kühle Kirchenraum war ein angenehmer Platz in den heißen Mittagsstunden. Eine der Domschwestern des Bistums erklärte uns, dass die Kirche mit ihrer farbigen Bemalung im Mittelalter als „die geschmückte Braut Gottes“ verstanden wurde, das Innere der Kirche als „Stadt Gottes“, die zum Himmel strebt. Das Grab des Stifters Konrad Kurzbold befindet sich ebenfalls in der Kirche. Sein Name verrät, dass er wohl etwas kurz geraten, dafür aber sehr kühn war. Mit einer kleinen Gesangseinlage konnten wir uns von der besonderen Akustik des Kirchenraumes überzeugen.
Auf dem Rückweg zum Bus blieb noch genug Zeit, um sich in einem der schönen Straßencafés eine Pause im Schatten zu gönnen.
Nach zügiger Fahrt – der Stau war wie auf der Hinfahrt auf der Gegenseite – erreichten wir bald unseren „Heimathafen“, ein bisschen geschafft von Hitze und vielen Eindrücken, aber einig, dass es ein schöner Tag war.
Eva Kreienbruch