Die erste Fahrt im neuen Jahr führte die Hennefer Senioren-Union am 18.01.2023 ins Bonner Kunstmuseum in die von den Medien hochgelobte Ausstellung „Max Ernst und die Natur als Erfindung“.
In zwei Gruppen aufgeteilt erläuterten die jeweiligen Führer die Biographie des Künstlers und sein Wirken in der Welt der Kunst. Geprägt von den Erfahrungen im 1. Weltkrieg protestierten immer mehr Künstler gegen vorherrschende Konventionen und die etablierte Kunst. So war Max Ernst einer der frühen Pioniere des Surrealismus und gründete 1918 gemeinsam mit Hans Arp die Kölner Dadda-Gruppe.
In seinen Werken verarbeitete er häufig Metapher, Mythologie und Erinnerungen aus seiner Kindheit; aber diese sind hier in der Ausstellung nie eindeutig zu interpretieren, sondern der Phantasie des Betrachters überlassen. Gezeigt wird die eigene surreale „Bildwelt“ des Künstlers, von ihrer Entstehung über Flora und Fauna zum Menschen. Die Führer machten auf ein in verschiedenen Arbeiten dargestelltes Symbol aufmerksam, einen mystischen Vogel, den der Künstler selbst „Loplop“ genannte hatte. Auf den gezeigten Kunstwerken waren die angewandten Arbeitstechniken meist Frottage und Grattage (Durchreibe- und Abkratztechnik), deren Erfinder Max Ernst selbst war. Dabei entstand durch die Nutzung verschiedenster Materialien immer ein nicht genau geplantes, sondern ein überraschendes Bild. Es sollte dem Zufall überlassen sein und somit auch der Phantasie des Betrachters. Diese Techniken wurden sehr anschaulich erklärt.
Am Ende der Ausstellung herrschte Einigkeit darüber, dass durch die beiden Führer neue Eindrücke und Erkenntnisse vermittelt wurden, die ohne dies nur schwer zu erkennen gewesen wären.
Nachdem der kulturelle Teil beendet war, ging es vor der Heimfahrt noch zum Mittagessen ins Restaurant im Haus der Geschichte. Dabei gab es ausführlich Gelegenheit, das Gesehene zu diskutieren.
Malu Krawutschke