Zu Beginn der Impfkampagne gegen Covid-19 im Januar haben sich der Hennefer Bürgermeister sowie weitere Organisationsverantwortliche der Hennefer Stadtverwaltung sowie des örtlichen DRK-Hennef mit Restdosen des Impfstoffes impfen lassen. An der Darstellung, dass die Impfdosen nicht verfallen sollten, wurden öffentlich Zweifel geäußert. Insbesondere, da zwischen der Information der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Impftermin rund 24 Stunden lagen.

Das Vorgehen der Bürgermeister führte regional und bundesweit in Printmedien und TV-Programmen zu überaus kritischen Beiträgen, zuletzt in der ZDF-Politsendung „Frontal 21“. Seither ist Hennef ständig in den Schlagzeilen als Negativbeispiel für intransparentes und unsolidarisches Verhalten im Umgang mit dem knappen Impfstoff.

„Durch diese Vorgänge wurde und wird der Ruf der Stadt Hennef erheblich beschädigt. Weiterer Schaden ist zwingend von der Stadt abzuwenden.“, erklärt das Hennefer Ratsbündnis aus CDU, FDP und „Die Unabhängigen“.

Aus diesem Grund schlagen die Parteien dem Rat der Stadt Hennef eine Resolution vor, die alle Ratsmitglieder unterschreiben, um so das Vertrauen in die Politik und die Stadtspitze wiederherzustellen.

Resolution:

Es besteht die Erwartung, dass sich die für die Impfung Verantwortlichen strikt an die vorgegebenen Prioritätenlisten der Corona-Impfverordnung des Bundes halten und eine transparente und den geltenden Verordnungen und Landeserlassen entsprechende Verteilung von übrigbleibendem Impfstoff sicherstellen. Der interne städtische Pandemieplan wird entsprechend der gültigen Verordnung angepasst, so dass „systemkritische Personen“ keine Vorzugsbehandlung erhalten. Zur Herstellung der Transparenz werden die entsprechenden rechtlichen Bestimmungen in allgemein verständlicher Form zum Nachlesen auf der Webseite der Stadt Hennef veröffentlicht.

Darüber hinaus verpflichten sich die Mitglieder des Hennefer Stadtrats, selbst eine Impfung erst dann in Anspruch zu nehmen, wenn sie gemäß den geltenden Kriterien an der Reihe sind. Jede Art von Vorzugsbehandlung wird abgelehnt.

Als oberstes Ziel wird eine erfolgreiche Bekämpfung des Virus angesehen. Dabei sind vulnerable Personen und solche, die durch ihre Arbeit im medizinischen und pflegerischen Bereich besonders gefährdet sind, unbedingt und ohne Einschränkung vorrangig zu impfen.