„Wer die Geschichte nicht kennt, versteht nichts!“

Die CDU Hennef empfing zu ihrem achten Fabrikgespräch in der Meys Fabrik den ehemaligen außenpolitischen Sprecher der CDU/ CSU Bundestagsfraktion und Obmann im Auswärtigen Ausschuss, Karl Lamers.

Der 1935 geborene Karl Lamers führte die Zuhörer gekonnt in die gesellschaftlichen Probleme und Herausforderungen Deutschlands und der Europas ein, stellte dabei auch die Rollen der USA und Russlands dar und machte klar, dass sich Deutschland und die befreundeten Staaten in Europa sehr lange mit der Flüchtlingskrise beschäftigen werden müssen. „Man ist gerade erst dabei, zu begreifen, welche Aufgabenwelle dabei auf uns alle zukommt. Aber wir werden das schaffen.“, so Karl Lamers.

Gerade die Deutschen, die nach dem zweiten Weltkrieg mit finanzieller Unterstützung der Amerikaner sich wieder ein Ansehen in der Welt erarbeitet haben, was seinesgleichen sucht, seien hierzu in der Lage.

Allerdings dürfe man nicht verkennen, dass die Probleme aufgrund der Flüchtlingskrise so tiefgreifend seien, dass auch Deutschland auf den Zusammenschluss und –halt der europäischen Staaten angewiesen sei, um die Krise zu meistern.

Lamers hält es für essentiel, dass Deutschland und die anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sich den Problemen zuwenden und nicht abwenden und damit auch die aktuell tiefste Krise der EU beenden, die diese je erlebt hat.

Lamers stellte auch dar, dass neben der Bewältigung des Syrienkriegs auch die Flucht der Afrikaner aus ihren Heimatländern in Richtung Europa mit der bisherigen sog. Entwicklungshilfe nicht ein für allemal zu lösen sei. Etliches des so verwendeten Geldes würde ohne Zweifel vor Ort verschwinden und nicht dort ankommen, wo es gebraucht würde.

Nur eine gezielte Einmischung von außen in die korrupten Regime in Afrika werde den Menschen dort langfristig helfen.

Angesprochen auf die aktuelle Situation in den USA stellte Lamers klar, dass die USA sich in einer tiefen Krise mit einer starken De-Globalisierungstendenz befänden und dass man sich zukünftig möglicherweise nicht mehr hundertprozentig auf die USA verlassen könne.

Er persönlich hielt auch schon den Einmarsch der USA in den Irak 2003 für einen Fehler.

Karl Lamers, der auch bereits in der französischen Nationalversammlung in Paris gesprochen hat und dort mit seiner Äußerung, man dürfe sich nicht in sein nationales Schneckenhaus zurückziehen, seinerzeit teils heftige Reaktionen ausgelöst hatte, hinterließ bei den Gästen des Abends den starken Eindruck, dass Deutschland mit seinen europäischen Freunden und Partnern in der Lage ist, die gesellschaftlichen Herausforderungen dieser Zeit auch tatsächlich zu meistern.

Durch den Abend führte wieder Hans Peter Lindlar, Regierungspräsident a. D., als Moderator und Interviewer. Der CDU Vorsitzende Thomas Wallau war begeistert von dem Besuch Lamers. „Gerade in einer solch schwierigen Zeit brauchen wir Politiker wie Lamers, die den Bürgerinnen und Bürgern die Sachverhalte und Aufgaben erklären, um sie auch besser zu verstehen und umzusetzen“, so Wallau.

Der CDU Landtagskandidat Björn Franken bedankte sich am Ende der Veranstaltung im Namen aller bei Karl Lamers für die tiefreifende Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Fragen dieser Zeit.