Der Klimawandel ist in vollem Gange. Das Dürrejahr 2022 war der vierte viel zu trockene Sommer in den vergangenen 5 Jahren. Da stellt sich die Frage, wie sich die Landwirtschaft auf das immer extremer werdende Klima einstellt. Ein Thema, das auch der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Hennef und der CDU Hennef auf den Nägeln brennt.

Zum zweiten Mal besuchten die Mittelständler um ihren Vorsitzenden Michael Kremer daher den Hof des Bio-Bauern Bernd Schmitz in Hennef-Hanf, um sich darüber zu informieren, wie ein lokaler landwirtschaftlicher Betrieb mit diesen Herausforderungen umgeht. Schon bei ihrem Besuch im Jahr 2019 erlebten sie hautnah, welche Folgen die extremen Wetterlagen der Vorjahre unmittelbar vor Ort zeigten.

Auch Bauer Schmitz war und ist davon betroffen. Denn der Wassermangel hält unvermindert an. Waren die letzten Wochen auch im Vergleich zu den Vorjahren nicht ganz so trocken, fehlen dem Boden immer noch enorme Mengen Wasser. Denn die trockenen Böden können heftige Regenmassen nicht aufnehmen, kurz unterhalb der Oberfläche bleiben sie weiter staubtrocken. Eine Entwicklung, die Bio-Bauer Bernd Schmitz zu neuen Lösungen und Strategien greifen lässt, um mit Dürre, Hitze und Extremwetter umzugehen. So ist er dazu übergangen Kartoffelfelder mit viel mehr Mulchmaterial im Boden anzulegen. Damit kann sich Regenwasser sammeln und langsam in die Böden einsickern. Auch sonst setzt er auf umweltverträgliche Alternativen. Als Demeter-Bauer sät er zum Beispiel Dinkel mit viel größerem Abstand als üblich: der Dinkel trocknet in feuchten Wetterphasen schneller ab und so wird das Ausbreiten von Schimmelpilzen verhindert.

Dennoch verbleiben viele Probleme. Konnte er früher das Gras für die Fütterung seiner Milchkühe dreimal pro Jahr mähen, ist jetzt nur noch eine einmalige Mahd möglich. Um eine ausreichende Futtermenge zu erzielen, musste Schmitz die Grünlandflächen daher enorm vergrößern, da im Betrieb kein Mais angebaut wird, der bei Starkregen stark erosionsgefährdet ist.

Insgesamt sieht Schmitz die Lage weiterhin mit großer Sorge. “Um die anhaltende Trockenheit des Bodens zu beseitigen, müsste es ein ganzes Jahr durchregnen. Der Wasserverlust im Boden Deutschlands seit 2000 entspricht dem Inhalt des gesamten Bodensees“ erläuterte er anschaulich das Ausmaß des Problems. Für Schmitz und alle Landwirte jedenfalls eine besorgniserregende und existenzbedrohende Erscheinung. Sein Anliegen: jeder muss für den Klimawandel sensibilisiert werden.