In Hennef werden die Straßenlaternen ab November nachts wieder durchgehend angeschaltet. Dem vorausgegangen war ein Dringlichkeitsantrag der Fraktionen des Hennefer Ratsbündnisses gegen die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung. Der Bauausschuss nahm den Dringlichkeitsantrag nun in seiner Sitzung mit den Stimmen des Ratsbündnisses und gegen die Stimmen von SPD, Grünen und „Die Fraktion“ an, nachdem er zuvor von allen Fraktionen ausführlich diskutiert wurde. Die Vertreter von CDU, FDP und „Die Unabhängigen“ betonten das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger, außerdem gehöre die Straßenbeleuchtung zur Daseinsvorsorge der Stadt und durch eine zeitnahe Neuausschreibung des aktuellen teuren Strombelieferungsvertrages könne die finanzielle Auswirkung der Wiedereinschaltung begrenzt werden. Die Beleuchtung der Straßen und Vermeidung von Verwahrlosung gehörten kriminologisch zu den beiden Hauptfaktoren zur Vermeidung von Kriminalität einer Kommune.
Auch der Antrag des Ratsbündnisses auf die beschleunigte Umrüstung der Straßenlaternen auf LED und den Einsatz von Bewegungsmeldern wurde angenommen. „Hierdurch möchten wir weiter Energie sparen, die Auswirkungen auf die Natur reduzieren.“, so Ratsmitglied Peter Ehrenberg, umweltpolitischer Sprecher der CDU.
„Die Abschaltung erfolgt seit gut nunmehr einem Jahr und wir mussten feststellen, dass die praktischen Erfahrungen und die Beeinträchtigung des subjektiven Sicherheitsgefühls zu einer kontinuierlichen Verringerung der Akzeptanz führten. Dabei steht unstrittig außer Frage, dass sich im Dunklen auf der Straße wohl nur die Wenigsten wohl fühlen. Dunkelheit ist ein extrem verunsichernder und unsicherer und durchaus Gefahren bergender Raum. Hierbei sind insbesondere Frauen und ältere Menschen von der Nachtabschaltung ganz deutlich am meisten betroffen“, erklärt Sören Schilling, CDU-Fraktionsvorsitzender im Hennefer Stadtrat. „Die Rückmeldungen auf unseren Dringlichkeitsantrag, ob persönlich oder in den Sozialen Medien waren weit überwiegend positiv und unterstützen die Wiedereinschaltung der Straßenlaternen.“
SPD, Grüne und „Die Fraktion“ argumentierten hingegen mit dem Einsparpotential der Nachtabschaltung, der „Lichtverschmutzung“ für die Natur und erklärten, dass ein Unsicherheitsempfinden nicht statistisch belegbar sei.
Hintergrund: Die Nachtabschaltung der Straßenlaternen wurde im Rahmen des Maßnahmenpakets zur Energieeinsparung aufgrund einer vermeintlich drohenden Energiemangellage infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022 von allen Fraktionen einstimmig beschlossen. CDU, FDP und Die Unabhängigen betonen auch heute, dass diese Maßnahme zur Einsparung von elektrischer Energie aufgrund von Stromausfallszenarien seinerzeit eine völlig richtige Entscheidung war und einen Beitrag zur Abwendung der Energiekrise geleistet hat. Die Akzeptanz in der Bevölkerung war auch entsprechend hoch.