In Hennef werden die Straßenlaternen ab November nachts wieder durchgehend angeschaltet. Diese Entscheidung hat der Hennefer Stadtrat in seiner Sitzung am Montag noch einmal bestätigt.

Dem vorausgegangen war ein Dringlichkeitsantrag der Fraktionen des Hennefer Ratsbündnisses aus CDU, FDP und Unabhängigen gegen die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung, den der Bauausschuss mit den Stimmen des Ratsbündnisses und gegen die Stimmen von SPD, Grünen und „Die Fraktion“ annahm. Dieser wurde jedoch von den Grünen einige Tage nach der Sitzung des Bauausschusses beanstandet, da sie keine Dringlichkeit der Angelegenheit sahen. Zwar schloss sich der Bürgermeister dieser Beanstandung nicht an, legte dem Rat aber den Antrag erneut vor, da die Wiedereinschaltung seiner Auffassung nach nicht im Haushalt finanzierbar ist.

So wurde das Thema noch einmal intensiv diskutiert: Die Vertreter von CDU, FDP und „Die Unabhängigen“ betonten erneut das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger, außerdem gehöre die Straßenbeleuchtung zur Daseinsvorsorge der Stadt und durch eine aktuelle Neuausschreibung des aktuellen teuren Strombelieferungsvertrages könne die finanzielle Auswirkung der Wiedereinschaltung begrenzt werden. Diese Summe bezifferte der Fraktionsvorsitzende Sören Schilling auf maximal 50.000 Euro für den Rest des Jahres. Auch im kommenden Jahr wird sich eine erheblich geringere Summe als die vom Bürgermeister angeführten 290.000 EUR ergeben: durch die am Markt derzeit erzielbaren Preise wird sich gegenüber der aktuellen Haushaltsplanung ein maximaler Mehrbedarf im mittleren fünfstelligen Bereich ergeben. Dies kann aus Sicht der CDU aber im Haushalt aufgefangen werden. Die vom Fraktionsvorsitzenden angeführte Rechnung wurde durch die Stadtverwaltung bestätigt.

„Die Abschaltung erfolgt seit gut nunmehr einem Jahr und wir mussten feststellen, dass die praktischen Erfahrungen und die Beeinträchtigung des subjektiven Sicherheitsgefühls zu einer kontinuierlichen Verringerung der Akzeptanz führten. Dabei steht unstrittig außer Frage, dass sich im Dunklen auf der Straße wohl nur die Wenigsten wohl fühlen. Dunkelheit verunsichert Menschen. Hierbei sind insbesondere Frauen und ältere Menschen von der Nachtabschaltung ganz deutlich am meisten betroffen“, erklärt Sören Schilling. „Die Rückmeldungen auf unseren Antrag, ob persönlich oder in den Sozialen Medien waren weit überwiegend positiv und unterstützen die Wiedereinschaltung der Straßenlaternen.“

Der richtige Weg zur dauerhaften Stromeinsparung und zu einem besseren Umweltschutz bei gleichzeitiger Daseinsvorsorge sei nicht das Abschalten der Beleuchtung, sondern die zügige und schnelle Umrüstung auf LED, Präsenzmelder- und/oder Solartechnik. „Hierdurch möchten wir weiter Energie sparen, die Auswirkungen auf die Natur reduzieren.“, so Ratsmitglied Peter Ehrenberg, umweltpolitischer Sprecher der CDU.

SPD, Grüne und „Die Fraktion“ argumentierten hingegen mit dem Einsparpotential der Nachtabschaltung, der „Lichtverschmutzung“ für die Natur und erklärten, dass ein Unsicherheitsempfinden nicht statistisch belegbar sei.